Montag, 29. Oktober 2012

Karibische Küste (Minca, Santa Marta, Taranga)

1. Minca:

Mein erstes Ziel an der nord- westlichen Pazifikküste war Minca, ein kleiner 500 Seelen-Ort in den Bergen einige 100 Meter oberhalb von Santa Marta, auf den ich nur aufmerksam wurde, weil mir amerik. Freunde diesen Tip gegeben hatten.


Der Weg war erstmal ein Abenteuer:
Im klimatisierten Nachtbus von St. Gil nach Santa Marta war mein Platz zuerst mal etwas ungemütlich, da die Damen vor mir ständig den Sitz weit runtermachen wollten (was meine Beinfreiheit aber über Gebühr eingeschränkt hätte). Sie stiegen dann gegen 2 Uhr zum Glück aus, dadurch hatte ich dann sogar 2 Plätze für mich.

Um 6 Uhr morgens dann Wechsel in einen kleineren Bus nach Santa Marta. Dort wie alle anderen auf dem Busbhf ausgestiegen. Habe dann 3 bis 4 Leute nach dem Weg gefragt und verschiedenste Antworten erhalten - klar wurde nur dass ich von dort nicht direkt nach Minca weiterkam.

Schließlich mit einem Taxi gefahren, dass mich irgendwo im Nirvana abgesetzt hat. Auch von dort gingen aber keine Busse und auch keine Sammeltaxis nach Minca, sondern nur "Motorradtaxis", die auch noch extrem teuer waren. Bin daher erstmal mit einem vorbeikommenden Bus dichter an Minca rangefahren. 

Dann mangels Alternative mit den 2 Gepäckstücken doch mit einem Motorrad losgefahren (war immerhin jetzt deutlich günstiger...). Die Bergstraße war eigentlich nach europ. Maßstäben unpassierbar, aber nach einigen Minuten wurde ich entspannter - der Fahrer wußte, was er tat. 





 














 Nach 15 Minuten hatte das Mottorrad dummerweise einen platten Hinterreifen und wir standen wieder im Niemandsland. Ich wurde dann in einen vorbeifahrenden Jeep verfrachtet, das hat mein Fahrer inkl. Teilung des Fahrtgeldes perfekt gemanagt.

Nach 4 Stunden Odysee kam ich dann endlich um 10 Uhr in meiner Unterkunft an.
Der Blick und das Frühstück haben dann für alles entschädigt.

Mein Frühstücksausblick

Die Unterkunft


In Minca habe ich in den folgenden 3 Tagen viele Wanderungen gemacht, in Flüssen gebadet, gut gegessen sowie eine schöne, 130 Jahre alte Kaffeefabrik besichtigt. Führung nur für mich durch eine nette „Senorita“, habe dabei auf Spanisch schon erstaunlich viel verstanden.
Unglaublich, wie eine solche Fabrik vor 130 Jahren im Niemandsland so genial konstruiert werden konnte. Die Maschinen laufen alle noch so wie damals und produzieren große Mengen Kaffee.

Die Kaffee-Hazienda





















Für mehr Details:
http://lavictoriacoffee.wordpress.com/pictures/




Abends oft mit den amerik. Freunden unterwegs gewesen und viel Spaß gehabt, ein schöner Ort zum Entspannen und Natur geniessen (wenn auch oft im Regen)!







 






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2. Santa Marta:
Hier in einem 6 Bett Zimmer ohne Klimaanlage untergekommen, was definitiv keine gute Idee war. Die dicken Mauern haben tagsüber die Wärme gespeichert und nachts gnadenlos wieder abgegeben.
Die Stadt ist zwar die älteste und zweitwichtigste (nach Cartagena) koloniale Siedlung an der kolumb. Karibikküste, hat aber heute kulturell eher wenig zu bieten (u.a. ist Simon Boliviar hier gestorben und war einige Jahre in Santa Marta begraben).
Es gibt aber gute Einkaufsmöglichkeiten und Santa Marta war daher für mich eher kurze Durchgangsstation zur Organisation der nächsten Aktivitäten.

Der Strand inkl. Anleger für Containerschiffe














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3. Taranga:
2 Tage später bin ich weiter nach Taranga gefahren, ein kleiner Badeort 5 km neben Santa Marta, ebenfalls nach unseren Maßstäben nicht sonderlich schön. Hier habe ich vor dem lost city treck noch einen Tag entspannt und mich anschl. wieder für 3 Tage regeneriert.
Im Okt/Nov. ist Regenzeit (ab Nachmittags regnet es oft für einige Stunden extrem ergiebig) und daher auch Nebensaison.
Also ein Ort zum „chillen“ und nichts tun. Mein Hostel war nett, so einem die Gesellschaft von Ameisen, Käfern und anderem Getier nichts ausmacht.

Strand von Taranga - ein Abend ohne Regen



























Der Aufenthaltsbereich - innen
















- und aussen
 
Die kleine Hostelkatze hätte ich am liebsten mitgenommen

Sonntag, 14. Oktober 2012

Tour zur Küste



Nach 10 statt den ursprünglich angedachen 3 oder 4 Tage in Bogota war es an der Zeit, weiter zu ziehen. Die Reise ging über einen kleinen Kolonialort (Villa de Leyva) und San Gil (bekannt für adventure Aktivitäten) nach Santa Marta (an der Küste).
Im unübersichtlichen Busbahnhof von Bogota habe ich schnell ein Ticket ergattert, wenn auch nicht bei der geplanten Firma (die habe ich nicht gefunden) und auch nicht zu der geplanten Zeit (sondern 2 Stunden später). Aber Geduld lernt man hier...

Der Flitzer

Die gut 4-stündige Fahrt nach Villa de Leyva im Kleinbus war ein Abenteuer, insbesondere da ich als Einzelreisender auch noch vorne sitzen dürfte. Waghalsige Überholmanöver, Tempo 80 in 30 Zonen, da hält man gelegentlich die Luft an...
Erste Lehre: Wenn möglich große Busse nehmen (die gabs für die Strecke allerdings nicht), die müssen sich mehr an die Verkehrsregeln halten.

Villa de Leyva war dann der totale Kontrast zu Bogota: Unglaublich schön, klein, verträumt und völlig sicher. Der Ort mitsamt vielen schönen Geschäften läßt sich in einem Tag besichtigen. 




























 Zufällig fand gerade der Jahrestag für ein 200-jähriges Bestehen mit großer Parade statt.

Parade auf dem Plaza Mayor


Nebenbei gibt es schöne Touren ("hiking"), hier habe ich nun auch erste Erfahrungen gesammelt (u.a. traue keinen Zeitangaben) und ich verstehe nun besser, warum Bergsteiger lieber ihr Leben riskieren als vor dem Gipfelpunkt umzukehren (ich war schweren Herzens vernünftig und bin kurz vor dem Ziel umgedreht). War im Nachhinein die richtige Entscheidung, weil kurz nach dem Abstieg plötzlich Starkregen und Gewitter aufkam.

Der Weg


















Das Ziel


Blick von oben auf Villa de Leyva




Nach 2 Tagen gings dann weiter nach San Gil: Erst mit einem Kleinbus über Feldwege (hier habe ich verstanden, warum sich der Bus von vorne nach hinten füllt und man besser nicht über der Hinterachse sitzt), dann wurde ich an einem Straßenrestaurant abgesetzt (nicht der erwartete Busbahnhof) und hatte schon ernsthaft Sorge, hier falsch zu sein. Nachdem ich sämtliches Personal radebrechend gefragt habe, wo denn nun der "grande bus" abfährt, hatte ich dann an der Straße Glück, dass der erste kommende Bus a.) gross+klimatisiert war und b.) auch noch nach San Gil ging.

San Gil ist sehr bergig und bietet insbesondere viele outdoor-Aktivitäten (bungee jumping, rafting, paragliding, etc.)

San Gil



Die steile Straße vor meinem Hostel





Stadtmitte








































Ich habe neben den üblichen Stadtrundgängen insbesondere eine Tagestour nach Bucaramanga (wiederrum eine koloniale Kleinstadt) inkl. einer Wanderung gemacht.































Am Folgetag stand eine Wildwasser-Paddeltour auf dem Programm. War eine tolle Erfahrung und auch ein gutes timing, da es an dem Nachmittag eh geregnet hat.




Hier noch einige Erfahrungen mit meiner Ausrüstung:
Der neue 85 Liter Deuter Rucksack war ein genialer Kauf. Der Unterschied zu 65 Litern macht sich wie erwartet deutlich bemerkbar, und der Rucksack ist klar strukturiert und leicht zu packen (im Gegensatz zu einigen Rucksäcken mit high tech Gestell, die mir die Verkaufsberater ans Herz gelegt hatten).
Der kleine Rucksack ist zwar für Mehrtagestouren etwas klein, dafür aber bestens geeignet für das Handgepäck bei Busfahrten sowie sehr gut vor der Brust zu tragen.

Meine 2 Rucksäcke







Die schnell trocknende Kleidung macht sich bei dem heissen Wetter bestens bezahlt, im kalten Bogota habe ich abends selbst mit 4 Lagen manchmal noch etwas gefroren.
Die Stirn-Taschenlampe (Markus: Besten Dank - geniales Geschenk) hatsich abends in der Natur ebenfalls sehr bewährt.


Samstag, 6. Oktober 2012

Start in Bogota

Bogota

Nach 2 Wochen bin ich schon längst nicht mehr in Bogota, es wird also Zeit, Euch an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben zu lasssen:

Ohne Komplikationen bin ich Freitag Abend im Hostel angekommen. Dies liegt in Candelaria, dem historischen Stadtteil von Bogota. Tagsüber voll mit Menschen (Studenten, Touris etc.), wird es abends dort einsam und ist dann auch nichtmehr ganz sicher.

In dem Viertel gibt es viele schöne Straßen Plätze und Kirchen, einige interessante Museen, und viele Hostels.
Leider ist Englisch weit weniger verbreitet als ich gehofft habe, weshalb ich mich a.) etwas geärgert habe, dass ich in Frankfurt nicht fleissiger war (spezielle Grüße an Priscila) und B.) beschlossen habe, in Bogota direkt einige Zeit in meine Sprachkenntnisse zu investieren (dazu später).

Hier nun erstmal einige Bilder aus Bogota - La Candelaria:


  
 La Candelaria - typische Strasse





Plaza Boliviar
Vor dem Präsidentenpalast



Blick auf Monserrate







Monzerrate - Blick auf Bogota


Einige (der vielen) Museen habe ich auch besucht:
Das Botero-Museum ist mit einem weiteren Kunstmuseum und einem Geldmuseum verbunden und alle drei sind kostenlos zu besichtigen - gesponsoert von einer kolumbianischen Bank (die Finanzkrise ist hier nicht angekommen...).
Neben nationalen Künstlern sind auch die bekannten Namen von Picasso über Miró, Monet bis zu Klimt und Matisse gut vertreten.
Ein weiteres Highlight ist das Goldmuseum, welches die gesamte Historie der Goldverarbeitung in allen Facetten sehr interessant darstellt.












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Und abends lässt es sich auch ohne zuviel "Ausgang" auch im Hostel ganz gut leben:



In einer netten ital. Pizzaria nebenan wurde ich schnell in die "familia" integriert und habe immerhin zwei effektive "Tandem-Spracheinheiten" (Englisch - Spanisch) mit Nidiia (einer netten Mexikanerin) sowie Koch- und Tanzlektionen erhalten. 




 
 



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Dank der Controller-Akademie kenne ich Eliana aus Bogota, die ich hier entsprechend wiedergetroffen habe. Neben zwei schönen Abenden habe ich dank ihr auch weitere (kulinarische) Einsichten bekommen.
 
 

















  
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Für die Ferrero-Kollegen: Rocher ist hier sehr beliebt und deutlich teurer als in Deutschland. Dementsprechend kann man sich mit einigen Pralinen sehr beliebt machen...:-)
Auch hanuta ist hier - neben Nutella - zu finden.


 





















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Zum Abschluss noch ein Einblick in die typische Unterkunft: In den Hostels gibt es zum Glück immer auch Einzel- (bzw. Doppel)Zimmer, deren Einrichtung natürlich sehr spartanisch ist: