Freitag, 30. November 2012

Peru: Cuzco - Machu Piccu


Da ich in Kolumbien länger als geplant geblieben war und 3 Wochen Chile/Argentinien nicht zur Disposition standen, musste die Zeit in Peru gekürzt werden. Es blieb daher nur eine Woche, die ich in Cuzco verbraucht habe. 
Highlight war natürlich die Besichtigug des Machu Piccu.

Cuzco ist eine schöne, koloniale Stadt auf 3300 Metern Höhe, umrahmt von Bergketten und historischen Inka-Ruinen. Die Inka-Historie und der Kampf gegen die Spanier ist überall präsent. Die Preise sind allerdings auch touristisch, selbst die Besichtigung einer Kirche/Kathedrale kostet oft zwischen 5 und 10 Euro. 








 


Machu Piccu - die Anreise:

Neben der über die an jeder Straßenecke präsenten Touri-Agenturen organisierten Anreise ist der Besuch des Machu-Piccu auch in Selbstorganisation möglich, was ich dann mal selbst ausprobiert habe:

Vorbereitung: Am Nachmittag schnell noch die Route in Erfahrung gebracht (3 Busse + 2 Stunden Fußweg) und anschl. schnell zu der Behörde, um die Eintrittskarte zu kaufen (das muss im Vorfeld geschehen). Da ich zusätzlich auch den auf 400 Personen pro Tag beschränkten Wayna Piccu (der große Berg auf allen Fotos hinter dem MP zu sehen) haben wollte, sollte ich in einer Stunde nochmal kommen - war schon ausverkauft. Eine Stunde später war dann alles geschlossen und verlassen. Klopfen an der Jeaulosie war jedoch hilfreich, innen war noch Betrieb und ich habe tatsächlich dann das gewünschte Ticket (für ca. 50 €) bekommen.

Am nächsten Morgen gings zuerst mit dem Taxi zum Busbahnhof. Leider kam das Taxi 20 Minuten zu spät zum Hostel, und um 09.05 Uhr waren dann gerade alle Busse nach Santa Maria (die 1. Zwischenstation) abgefahren. Die nächsten Busse gingen erst mittags - ein toller Start...

Zum Glück hatte mir die Rezeptionistin was von Collectivos (Sammeltaxis) erzählt. Die fuhren etwas weiter oben ab. Um 10 Uhr startete dann tatsächlich mein PKW, zusammen mit 3 älteren Damen und mir, dem "Gringo".

Der "Collectivo-Bahnhof"


Es ging durch die Anden (wunderschöne Strecke!) bis über 4000 Meter hoch und dann auf 1000 Meter wieder runter. Leider meinte der Fahrer, in jeder Kurve aufs Gas steigen zu müssen, was trotz voller Beladung jeweils zu quitschenden Reifen und intensiven Liebkosungen mit meiner Nachbarin führte. Meine Hoffnung, dass eine der Damen um einen etwas gesitteteren Fahrstil bittet, hat sich leider nicht erfüllt, die waren es scheinbar nicht anders gewöhnt...

Kurze Pause
Nach 4 bis 5 Stunden dann endlich Ankunft (mit etwas verkrampftem Arm vom Festhalten) in Santa Maria. Dort sah ich eine Gruppe mit einem Taxifahrer diskutieren. Die haben mich zum Glück als Nummer 5 gleich mitgenommen, so dass es ohne (Toiletten-)Pause eng gequetscht gleich weiter nach Santa Theresa ging. Die Piste (von Straße konnte man nicht mehr sprechen) war gigantisch, immer direkt (natürlich ohne Leitplanken) am Abgrund. Der Fahrer fuhr diesmal aber extrem gesittet...





Von dort gings mit dem nächsten Kleinbus (wieder ohne Pause) nach Hydra Electrica, wo ich tatsächlich (zur ursprünglich geplanten Zeit) gegen 16 Uhr ankam.










Dort dann mit 2 netten Chileninnen nach Aguas Calientes gelaufen (zum Glück hatte ich eine Taschenlampe dabei, es dauerte länger als die veranschlagten 2 Stunden, so dass wir schließlich in der Dunkelheit wanderten). 

 



 
Dank der beiden Damen bin ich dann zu einem in der Touri-Hochburg einmalig günstigem Hostaleinzelzimmer gekommen (umgerechnet ca 8 Euro - ich hatte fast ein schlechtes Gewissen).



Maccu-Piccu:

Um 4.30 Uhr klingelte dann der Wecker fürs Maccu-Piccu Abenteuer. Tatsächlich mit dem ersten Bus dort angekommen und die Ruinen daher fast menschenleer gesehen.






Kurz mit 2 dt. Mädels gelaufen, die eine hatte nach den ersten Fotos einen Speicherkartendefekt (so etwas gibts auch...). Sie hatte alles dabei (Ersatzakkus,...) aber keine zweite Speicherkarte. Selten so eine Panik gesehen...

Dadurch 2 andere Reisende kennengelernt, die tatsächlich mit einer Ersatzkarte aushelfen konnten. Mit den beiden gings dann um 8 Uhr morgens auf den Waynapiccu.



Der war das größere Abenteuer, speziell da sich meine Schwindelfreiheit leider im vergangenen Jahrzehnt verflüchtigt hat...



















Gigantisch waren seitlich im Felsen eingeschlagene Stufen, ohne Sicherung direkt am Abgrund (auf die habe ich verzichtet...). Ist leider auf dem Foto nur bedingt erkennbar.

Stufen über dem Abgrund
...mutig...




















Unten angekommen ging der Regen los und ich bin ohne schlechtes Gewissen um 12.30h (gefühlt später Anchmittag) wieder runter gefahren.

Rückweg dann im noblen Zug (kanpp 4 Stunden für 80 Dollar!!!) inkl. Modeschau, eines der 2 Models war auch noch meine Nachbarin, perfektes Ende eines erfolgreichen Tages...:-)






Mit den beiden Gipfelbegleitern hatte ich mich lose verabredet, was aufgrund von weiterem Regen am Abend ins Wasser fiel. Naja, schade, aber man kann nicht mit jeder Reisebekanntschaft in Kontakt bleiben, dachte ich mir.

Aber die Welt ist klein, hier gleich 2 Anekdoten...:
Zwei Tage später gings dann über Lima (einige Stunden Aufenthalt am Flughafen) weiter nach Santiago. Im Starbucks (mit Wifi) wollte ich den Blog aktualisieren, als mir Mo, der eine Gipfelbegleiter, in die Arme lief.
Er blieb noch 2 Tage in Lima, anschl. haben wir uns dann - nun geplant - in Santiago wiedergetroffen.
In dem Hostal kam die vietnamesisch aussehende Rezeptionistin aus Ibbenbüren (in der Nähe meiner Heimat) und es stellte sich raus, dass ich ihren (aus Schüttorf kommenden) Onkel sogar vom Sehen aus der Schulzeit kenne....

Donnerstag, 29. November 2012

Zona Cafeteria - Salento


Von Medellin ging es 7 Stunden mit dem Bus in die sogennante „zona cafeteria“. Mich hat es nach Salento, ein schönes, etwas verschlafenes Örtchen verschlagen, welches wohl eher vom Tourismus als vom Kaffeeanbau lebt.

Hier habe ich 3 Tage zugebracht, in einem etwas außerhalb gelegenen, sehr schönen Hostel. Dort habe ich u.a. einen Reisebekannten aus Bogota wiedergetroffen (und einige andere Leute aus meinem Hostal in Medellin). Die Backpacker-Welt ist dann doch nicht so groß...



Die Gegend eignet sich einerseits zum faul abhängen (was ich diesmal nicht gemacht habe...) und andererseits insbesondere zum Wandern.










Kakaosuppe & Käse - nur der Hunger trieb es rein...



Unser Jeep
Freunde & Helfer





















Interessant war der Besuch einer sehr kleinen Kaffee-finca (Jahresproduktion: 200 Kilos - nur für die Besucher), wo wir selbst unseren Kaffee geröstet haben. Das Haupthaus hat noch nicht einmal Elektrizität, alles ökologisch-natürlich.




Das Endergebnis




Vogelbeobachtung war ein 2. highlight der Finca:

















Reiten war ein weiteres highlight: Ich habe mich - zum Glück - nur für die 2 Stunden Tour entschieden. Da ich den Guide nicht verstanden habe, war ich erstmal ganz froh, als er das Pferd nach 10 Minuten vorausreitend mit der Leine geführt hat. Auf dem Schotter war der Gaul auch nicht trittsicher, was ohne Helm nicht beruhigend gewirkt hat. Nach einer Stunde fingen dann Hintern und Knie an zu schmerzen...





























Dies ist auch der letzte Kolumbien-Beitrag, nach ca. 7 Wochen ging es dann über Medellin weiter nach Peru.

Freitag, 23. November 2012

Lost City treck (Ciudad perdida)

Nun mit einiger Verspätung noch der Bericht zum Lost city treck. Ich hatte noch auf einige Fotos anderen Teilnehmern gewartet, die aber bislang noch nicht eingetrudelt sind:

Die historische Indio Stadt wurde erst vor 40 Jahren wiederentdeckt und leider erst mal weitgehend von Grabräubern geplündert.
Bis 2007 wurde die Gegend von Paramilitärs und Rebellengruppen unsicher gemacht. In 2003 gab es eine Entführung einer Reisegruppe auf dem Weg zur Ciudad Perdida, die Geiseln wurden knapp 100 Tage gefangen gehalten, u.a. war auch eine Deutsche betroffen.
(hier das Tagebuch der dt. Geisel: 
http://www.stern.de/politik/deutschland/kolumbien-entfuehrt-519762.html)
Seit 2007 hat die Armee in diesem Gebiet jedoch die Kontrolle wieder übernommen, Paramilitärs sowie FARC und ELN spielen faktisch keine Rolle mehr.

Der Treck führt durchsog. indigene Gebiete und kann nur organisiert (für ca 250€) durchgeführt werden. In 5 Tagen sind insgesamt 46 km durch unwegsames Gelände zu laufen.

Täglich zwischen 4 und 7 Stunden durch unwegsames Gelände laufen ist schon eine besondere Erfahrung, nach 10 Jahren Büroarbeit ist der Körper das nicht mehr gewöhnt.

Bedingt durch die Regenzeit fing es nachmittags meistens strömend an zu regnen (und das für Stunden), die Wege wurden dann in kürzester Zeit Bächen und die knietiefen Bäche zu mindestens hüfthohen Strömen. Schlamm und Steine wurden dann gleichermaßen zu einer rutschigen Herausforderung. Leider habe ich keine wasserdichte Kamera, so dass Fotos davon fehlen.

Unsere Reisegruppe

Auch Pferde mussten da durch....



Schlammweg




Abends wurden dann in der Unterkunft die Klamotten gewechselt: Die trockene Garnitur angezogen sowie die nassen Klamotten durchgewaschen und aufgehängt. 
Am nächsten Morgen dann andersrum: Die immernoch nassen Klamotten wieder angezogen (am Körper trocknet die Kleidung dann schnell, bevor sie wieder durchgeschwitzt wird) und die trockenen Sachen gut eingepackt in den Rucksack. Dabei lernt man moderne, schnell trocknende Outdoorkleidung sehr zu schätzen.


Schlaflager (hier mit Betten, zweimal waren es Hängematten)



Frühstück

"Herd"





















Für mich wurde die Tour etwas durch ein Magen-Darm Problem am 2. Tag „verkompliziert“. Ich musste daher mit einem der Guides vorzeitig ein provisorisches Nachtlager in einer Hütte aufgeschlagen, während die Gruppe weitergezogen ist.

An dem Abend hat mir der Guide noch 2 Stunden über die Kultur in Tayrona und die Historie der Gegend erzählt. Da er (wie alle anderen Guides) allerdings nur Spanisch sprach, habe ich leider nur einen (kleinen...) Teil verstanden.


Essen und Nachtlager nur für mich...
(links "mein" Guide Castra und rechts der Hüttenbesitzer)



Dank Immodium ging es am Folgetag zum Glück wieder viel besser. Da die Option auf weitere Erholung faktisch nicht bestand und im Laufe des Tages die Kräfte schrittweise zurückkehrten, haben wir am 3. Tag nicht nur die verlorene Stadt besichtigt, sondern schlussendlich die vorausgegangene Gruppe nach insgesamt 10 Stunden Marsch wieder eingeholt. Habe mich dabei etwas in Bundeswehr-Zeiten zurückversetzt gefühlt - danach ging es allerdings meinem Magen wieder bestens.

Ciudad perdida







Viele nasse Stufen (u ein Hund als Begleiter)
geschafft
 



















Die Belohnung waren die 2 Folgetage, die dann nur noch aus 3 bis 4 Stunden Wegstrecke bestanden. Auch das Wetter wurde deutlich besser: Erholung pur inkl. Schwimmen im Wasserfall und Fotoshooting mit einigen Indios!

Vor einer typischen Hütte


...mit Lollis und Toastbrot...
















Insgesamt war der Weg selbst das Ziel, die „ciudad perdida“ war schön, aber nicht absolut außergewöhnlich. Statt noch mehr zu schreiben, hier nun noch einige Fotos:











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