Da
ich in Kolumbien länger als geplant geblieben war und 3 Wochen
Chile/Argentinien nicht zur Disposition standen, musste die Zeit in
Peru gekürzt werden. Es blieb daher nur eine Woche, die ich in Cuzco
verbraucht habe.
Highlight war natürlich die Besichtigug des Machu
Piccu.
Cuzco
ist eine schöne, koloniale Stadt auf 3300 Metern Höhe, umrahmt von
Bergketten und historischen Inka-Ruinen. Die Inka-Historie und der
Kampf gegen die Spanier ist überall präsent. Die Preise sind
allerdings auch touristisch, selbst die Besichtigung einer
Kirche/Kathedrale kostet oft zwischen 5 und 10 Euro.
Machu
Piccu - die Anreise:
Neben
der über die an jeder Straßenecke präsenten Touri-Agenturen
organisierten Anreise ist der Besuch des Machu-Piccu auch in
Selbstorganisation möglich, was ich dann mal selbst ausprobiert
habe:
Vorbereitung:
Am Nachmittag schnell noch die Route in Erfahrung gebracht (3 Busse +
2 Stunden Fußweg) und anschl. schnell zu der Behörde, um die
Eintrittskarte zu kaufen (das muss im Vorfeld geschehen). Da ich
zusätzlich auch den auf 400 Personen pro Tag beschränkten Wayna
Piccu (der große Berg auf allen Fotos hinter dem MP zu sehen) haben
wollte, sollte ich in einer Stunde nochmal kommen - war schon
ausverkauft. Eine Stunde später war dann alles geschlossen und
verlassen. Klopfen an der Jeaulosie war jedoch hilfreich, innen war
noch Betrieb und ich habe tatsächlich dann das gewünschte Ticket
(für ca. 50 €) bekommen.
Am
nächsten Morgen gings zuerst mit dem Taxi zum Busbahnhof. Leider
kam das Taxi 20 Minuten zu spät zum Hostel, und um 09.05 Uhr waren dann gerade
alle Busse nach Santa Maria (die 1. Zwischenstation) abgefahren. Die
nächsten Busse gingen erst mittags - ein toller Start...
Zum
Glück hatte mir die Rezeptionistin was von Collectivos (Sammeltaxis)
erzählt. Die fuhren etwas weiter oben ab. Um 10 Uhr startete dann
tatsächlich mein PKW, zusammen mit 3 älteren Damen und mir, dem
"Gringo".
Der "Collectivo-Bahnhof" |
Es
ging durch die Anden (wunderschöne Strecke!) bis über 4000 Meter
hoch und dann auf 1000 Meter wieder runter. Leider meinte der
Fahrer, in jeder Kurve aufs Gas steigen zu müssen, was trotz voller
Beladung jeweils zu quitschenden Reifen und intensiven Liebkosungen
mit meiner Nachbarin führte. Meine Hoffnung, dass eine der Damen um
einen etwas gesitteteren Fahrstil bittet, hat sich leider nicht
erfüllt, die waren es scheinbar nicht anders gewöhnt...
Kurze Pause |
Nach
4 bis 5 Stunden dann endlich Ankunft (mit etwas verkrampftem Arm vom
Festhalten) in Santa Maria. Dort sah ich eine Gruppe mit einem Taxifahrer
diskutieren. Die haben mich zum Glück als Nummer 5 gleich
mitgenommen, so dass es ohne (Toiletten-)Pause eng gequetscht gleich
weiter nach Santa Theresa ging. Die Piste (von Straße konnte man
nicht mehr sprechen) war gigantisch, immer direkt (natürlich ohne
Leitplanken) am Abgrund. Der Fahrer fuhr diesmal aber extrem
gesittet...
Von
dort gings mit dem nächsten Kleinbus (wieder ohne Pause) nach Hydra
Electrica, wo ich tatsächlich (zur ursprünglich geplanten Zeit)
gegen 16 Uhr ankam.
Dort
dann mit 2 netten Chileninnen nach Aguas Calientes gelaufen (zum
Glück hatte ich eine Taschenlampe dabei, es dauerte länger als die
veranschlagten 2 Stunden, so dass wir schließlich in der Dunkelheit
wanderten).
Dank
der beiden Damen bin ich dann zu einem in der Touri-Hochburg einmalig
günstigem Hostaleinzelzimmer gekommen (umgerechnet ca 8 Euro - ich
hatte fast ein schlechtes Gewissen).
Maccu-Piccu:
Um
4.30 Uhr klingelte dann der Wecker fürs Maccu-Piccu Abenteuer.
Tatsächlich mit dem ersten Bus dort angekommen und die Ruinen daher
fast menschenleer gesehen.
Kurz
mit 2 dt. Mädels gelaufen, die eine hatte nach den ersten Fotos
einen Speicherkartendefekt (so etwas gibts auch...). Sie hatte alles
dabei (Ersatzakkus,...) aber keine zweite Speicherkarte. Selten so
eine Panik gesehen...
Dadurch
2 andere Reisende kennengelernt, die tatsächlich mit einer
Ersatzkarte aushelfen konnten. Mit den beiden gings dann um 8 Uhr
morgens auf den Waynapiccu.
Der
war das größere Abenteuer, speziell da sich meine Schwindelfreiheit
leider im vergangenen Jahrzehnt verflüchtigt hat...
Gigantisch
waren seitlich im Felsen eingeschlagene Stufen, ohne Sicherung direkt
am Abgrund (auf die habe ich verzichtet...). Ist leider auf dem Foto
nur bedingt erkennbar.
Stufen über dem Abgrund |
...mutig... |
Unten
angekommen ging der Regen los und ich bin ohne schlechtes Gewissen um
12.30h (gefühlt später Anchmittag) wieder runter gefahren.
Rückweg
dann im noblen Zug (kanpp 4 Stunden für 80 Dollar!!!) inkl.
Modeschau, eines der 2 Models war auch noch meine Nachbarin,
perfektes Ende eines erfolgreichen Tages...:-)
Mit
den beiden Gipfelbegleitern hatte ich mich lose verabredet, was
aufgrund von weiterem Regen am Abend ins Wasser fiel. Naja, schade,
aber man kann nicht mit jeder Reisebekanntschaft in Kontakt bleiben,
dachte ich mir.
Aber
die Welt ist klein, hier gleich 2 Anekdoten...:
Zwei
Tage später gings dann über Lima (einige Stunden Aufenthalt am
Flughafen) weiter nach Santiago. Im Starbucks (mit Wifi) wollte ich den Blog aktualisieren, als mir Mo, der eine Gipfelbegleiter, in
die Arme lief.
Er
blieb noch 2 Tage in Lima, anschl. haben wir uns dann - nun geplant -
in Santiago wiedergetroffen.
In
dem Hostal kam die vietnamesisch aussehende Rezeptionistin aus
Ibbenbüren (in der Nähe meiner Heimat) und es stellte sich raus,
dass ich ihren (aus Schüttorf kommenden) Onkel sogar vom Sehen aus
der Schulzeit kenne....