Mit einiger Verzögerung komme ich nun auf dem Flughafen in Lima dank des Starbucks Wifi dazu, mal wieder einen Post fertigzustellen:
Cartagena:
Nach dem
lost city treck (der Bericht folgt noch) habe ich mich erstmal in Taganga regeneriert und
wollte eigentlich für 2 bis 3 Tage die sehr schönen Strände im
Tayrona Nationalpark geniessen. Nachdem ich den Parkaufenthalt wegen
Regenwetter zweimal verschoben habe, hatte ich die Nase voll und bin
etwas eher als geplant nach Cartagena weitergefahren. Dadurch hatte
ich dann 4 volle Tage in Cartagena bis zu meinem Flug nach Medellin
Auf der
Busfahrt nach Cartagena habe ich leider eine ordentliche Erkältung
bekommen, so dass ich mich in Cartagen einerseits erholt habe und
ansonsten die Stadt erkundet habe.
Für
gleiches Geld hatte ich mir diesmal statt eines Hostels den Luxus
eines doppelt so großen Hotelzimmers gegönnt.
Bei der
Ankunft habe ich erst einen Schock bekommen: Von außen sah das Hotel
katastrophal aus, das Zimmer war dann aber super.
Einkalkulierter
Nachteil war, dass die Atmosphäre nicht kontaktfreudig war und ich
dort niemanden kennengelernt habe.
![]() |
Ausblick von meinem Hotelzimmer im 9. Stock |
Mein Hotel von außen |
Cartagena's
Zentrum ist eine sehr schöne koloniale Küstenstadt, mit vielen Kirchen, Museen und Restaurants. Das Zentrum ist aber auch ein
ziemlich teures Pflaster, vele der Restaurants in touristischen Zentrum
sind sehr edel und liegen auf europäischem
Preisniveau.
Auch die alte, das Zentrum umgebende Stadtmauer und die alten Forts sind sehr sehenswert.
Stadtmauer |
Das größte Fort der Spanier, es wurde nie eingenommen und die Konstruktion war Vorbild auch für europ. Verteidigungsanlagen |
Von der Stadtmauer ließen sich tolle Sonnenuntergänge beobachten |
Moderne Hotelkomplexe & Strand |
Die
anderen Stadtteile von Cartagena bekommt man als Tourist meistens gar
nicht zu Gesicht. Erst im Nachhinein habe ich erfahren, dass
Cartagena eher eine der ärmsten Städte in Kolumbien ist und nicht
(wie vermutet) ein wohlhabendes Zentrum.
Was
gibt's noch zu berichten: Das Wetter ist dort sehr warm und die Tage
waren zum Glück auch mal wieder regenfrei.
Das
Nachtleben war speziell am Wochenende „hochkarätig“ (ich hatte
zufällig einen dort lebenden Deutschen kennengelernt, der sich
bestens auskannte, so dass ich zwei der besten Läden in
interessanter Gesellschaft besucht habe).
Allgemein
werden in Kolumbien sehr viele Hits der 80er und frühen 90er
gespielt, was ein ganz passendes „Retro-Feeling“ erzeugt.
Ein Dutzend Süßigkeitenstände an einem Platz |
"Cafe Americano und German Cake" |
Inquisitions-Museum |
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Medellin:
Medellin
ist wahrscheinlich die modernste Stadt Kolumbiens: Vergleichsweise
sehr sauber, es gibt (nur hier) eine Metro und viele nette Plätze.
Die Stadt macht insgesamt einen wohlhabenden Eindruck., wobei die
Unterschiede zwischen arm und reich auch besonders deutlich werden.
Die
Metro beinhaltet auch Seilbahnen (cable cars) in die an den
Berghängen liegenden „armen“ Stadtviertel, was einen
interessanten Einblick und von oben einen super Ausblick beinhaltet.
Ausgiebigere Wanderungen macht man dort als Tourist selbst tagsüber
allerdings besser nicht.
Neben
dem üblichen Stadterkundungsprogramm habe ich Paragliting
„gemacht“, ein gigantisches Gefühl mit Blick über die ganze Stadt.!
Ein etwas angespanntes Lächeln... |
Ein
weiteres Highlight war ein Ausflug ins 2 Stunden entfernte Guatape.
Herrlicher Ausblick von einem Felsen |
Der Fels mit Aussichtspunkt |
Meine "Reisegruppe" |
Meine Lieblingsfotos...:-) |
Kriminalität:
Aufgrund seiner Historie (Drogenkartelle, Rebellengruppen, höchste Mordraten, schwache Staatsgewalt) wird Kolumbien vielfach immernoch als riskantes Reiseland eingestuft.
Die postive politische, militärische und wirtschaftliche Entwicklung im vergangenen Jahrzehnt macht Kolumbien daher zu einem touristischen Geheimtipp.
Allerdings ist es extrem schwer, sich einen genaueren Überblick über die Fortschritte zu verschaffen. An einem
Abend habe ich zB im Hostal einen Deutschen kennengelernt, der in
Medellin lebt, u.a. durch solche Begegnungen ergeben sich
interessante „Insights“.
„Vorteil“
dieser organisierten Kriminalität ist, dass sie primär einige
Stadtviertel betrifft und Touristen dabei generell keine Zielscheibe sind.
In den
letzten 10 Jahren wurde in Medellin scheinbar auch sehr viel gemacht,
um das Zusammengehörigkeitsgefühl der Bürger zu stärken und die
Kriminalität abzusenken.
Mitten
in den eher armen Gebieten wurde eine hochmoderne, öffentliche
Bibliotek gebaut, berühmt ist eine Rolltreppe, die einige arme
Gegenden mit dem Stadtkern verbindet.
Für
einen außenstehenden Touristen ist es schwer zu beurteilen, ob dies
mehr als nur Symbolik beinhaltet.
Selbst
wenn es ernsthaft angestrebt wird (nicht jeder glaubt daran), läßt
sich die Kombination aus Armut, hoher Arbeitslosigkeit und schlechter
Schulbildung für die breite Masse natürlich nicht in wenigen Jahren
korrigieren.
Im
Gegensatz zu den meisten Nachbarländern scheint Kolumbien eher auf
ein an den USA orientiertes, kapitalistisches Wirtschaftsmodell zu
setzen. Ausgang offen....
Cable Car verbindet die in die Hänge gebauten Stadtteile mit dem Zentrum |
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Saftproduktion |
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