Die
historische Indio Stadt wurde erst vor 40 Jahren wiederentdeckt und
leider erst mal weitgehend von Grabräubern geplündert.
Bis 2007
wurde die Gegend von Paramilitärs und Rebellengruppen unsicher
gemacht. In 2003 gab es eine Entführung einer Reisegruppe auf dem
Weg zur Ciudad Perdida, die Geiseln wurden knapp 100 Tage gefangen
gehalten, u.a. war auch eine Deutsche betroffen.
(hier
das Tagebuch der dt. Geisel:
http://www.stern.de/politik/deutschland/kolumbien-entfuehrt-519762.html)
Seit
2007 hat die Armee in diesem Gebiet jedoch die Kontrolle wieder
übernommen, Paramilitärs sowie FARC und ELN spielen faktisch keine
Rolle mehr.
Der
Treck führt durchsog. indigene Gebiete und kann nur organisiert (für ca
250€) durchgeführt werden. In 5 Tagen sind insgesamt 46 km durch
unwegsames Gelände zu laufen.
Täglich
zwischen 4 und 7 Stunden durch unwegsames Gelände laufen ist schon
eine besondere Erfahrung, nach 10 Jahren Büroarbeit ist der
Körper das nicht mehr gewöhnt.
Bedingt durch die Regenzeit fing es nachmittags meistens strömend an zu regnen (und das für Stunden), die Wege wurden dann in kürzester Zeit Bächen und die knietiefen Bäche zu mindestens hüfthohen Strömen. Schlamm und
Steine wurden dann gleichermaßen zu einer rutschigen Herausforderung.
Leider habe ich keine wasserdichte Kamera, so dass Fotos davon
fehlen.
Unsere Reisegruppe |
Auch Pferde mussten da durch.... |
Schlammweg |
Abends
wurden dann in der Unterkunft die Klamotten gewechselt: Die trockene Garnitur angezogen
sowie die nassen Klamotten durchgewaschen und aufgehängt.
Am nächsten Morgen dann andersrum: Die immernoch nassen Klamotten
wieder angezogen (am Körper trocknet die Kleidung dann schnell,
bevor sie wieder durchgeschwitzt wird) und die trockenen Sachen gut
eingepackt in den Rucksack. Dabei lernt man moderne, schnell
trocknende Outdoorkleidung sehr zu schätzen.
Schlaflager (hier mit Betten, zweimal waren es Hängematten) |
Frühstück |
"Herd" |
Für
mich wurde die Tour etwas durch ein Magen-Darm Problem am 2. Tag „verkompliziert“. Ich musste daher mit einem der Guides vorzeitig
ein provisorisches Nachtlager in einer Hütte aufgeschlagen, während
die Gruppe weitergezogen ist.
An dem
Abend hat mir der Guide noch 2 Stunden über die Kultur in Tayrona
und die Historie der Gegend erzählt. Da er (wie alle anderen Guides)
allerdings nur Spanisch sprach, habe ich leider nur einen
(kleinen...) Teil verstanden.
Essen und Nachtlager nur für mich... (links "mein" Guide Castra und rechts der Hüttenbesitzer) |
Dank
Immodium ging es am Folgetag zum Glück wieder viel besser. Da die
Option auf weitere Erholung faktisch nicht bestand und im Laufe des
Tages die Kräfte schrittweise zurückkehrten, haben wir am 3. Tag nicht nur
die verlorene Stadt besichtigt, sondern schlussendlich die
vorausgegangene Gruppe nach insgesamt 10 Stunden Marsch wieder
eingeholt. Habe mich dabei etwas in
Bundeswehr-Zeiten zurückversetzt gefühlt - danach
ging es allerdings meinem Magen wieder bestens.
Ciudad perdida |
Viele nasse Stufen (u ein Hund als Begleiter) |
geschafft |
Die
Belohnung waren die 2 Folgetage, die dann nur noch aus 3 bis 4
Stunden Wegstrecke bestanden. Auch das Wetter wurde deutlich besser:
Erholung pur inkl. Schwimmen im Wasserfall und Fotoshooting mit
einigen Indios!
Vor einer typischen Hütte |
...mit Lollis und Toastbrot... |
Insgesamt
war der Weg selbst das Ziel, die „ciudad perdida“ war schön,
aber nicht absolut außergewöhnlich. Statt noch mehr zu schreiben,
hier nun noch einige Fotos:
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