Freitag, 23. November 2012

Lost City treck (Ciudad perdida)

Nun mit einiger Verspätung noch der Bericht zum Lost city treck. Ich hatte noch auf einige Fotos anderen Teilnehmern gewartet, die aber bislang noch nicht eingetrudelt sind:

Die historische Indio Stadt wurde erst vor 40 Jahren wiederentdeckt und leider erst mal weitgehend von Grabräubern geplündert.
Bis 2007 wurde die Gegend von Paramilitärs und Rebellengruppen unsicher gemacht. In 2003 gab es eine Entführung einer Reisegruppe auf dem Weg zur Ciudad Perdida, die Geiseln wurden knapp 100 Tage gefangen gehalten, u.a. war auch eine Deutsche betroffen.
(hier das Tagebuch der dt. Geisel: 
http://www.stern.de/politik/deutschland/kolumbien-entfuehrt-519762.html)
Seit 2007 hat die Armee in diesem Gebiet jedoch die Kontrolle wieder übernommen, Paramilitärs sowie FARC und ELN spielen faktisch keine Rolle mehr.

Der Treck führt durchsog. indigene Gebiete und kann nur organisiert (für ca 250€) durchgeführt werden. In 5 Tagen sind insgesamt 46 km durch unwegsames Gelände zu laufen.

Täglich zwischen 4 und 7 Stunden durch unwegsames Gelände laufen ist schon eine besondere Erfahrung, nach 10 Jahren Büroarbeit ist der Körper das nicht mehr gewöhnt.

Bedingt durch die Regenzeit fing es nachmittags meistens strömend an zu regnen (und das für Stunden), die Wege wurden dann in kürzester Zeit Bächen und die knietiefen Bäche zu mindestens hüfthohen Strömen. Schlamm und Steine wurden dann gleichermaßen zu einer rutschigen Herausforderung. Leider habe ich keine wasserdichte Kamera, so dass Fotos davon fehlen.

Unsere Reisegruppe

Auch Pferde mussten da durch....



Schlammweg




Abends wurden dann in der Unterkunft die Klamotten gewechselt: Die trockene Garnitur angezogen sowie die nassen Klamotten durchgewaschen und aufgehängt. 
Am nächsten Morgen dann andersrum: Die immernoch nassen Klamotten wieder angezogen (am Körper trocknet die Kleidung dann schnell, bevor sie wieder durchgeschwitzt wird) und die trockenen Sachen gut eingepackt in den Rucksack. Dabei lernt man moderne, schnell trocknende Outdoorkleidung sehr zu schätzen.


Schlaflager (hier mit Betten, zweimal waren es Hängematten)



Frühstück

"Herd"





















Für mich wurde die Tour etwas durch ein Magen-Darm Problem am 2. Tag „verkompliziert“. Ich musste daher mit einem der Guides vorzeitig ein provisorisches Nachtlager in einer Hütte aufgeschlagen, während die Gruppe weitergezogen ist.

An dem Abend hat mir der Guide noch 2 Stunden über die Kultur in Tayrona und die Historie der Gegend erzählt. Da er (wie alle anderen Guides) allerdings nur Spanisch sprach, habe ich leider nur einen (kleinen...) Teil verstanden.


Essen und Nachtlager nur für mich...
(links "mein" Guide Castra und rechts der Hüttenbesitzer)



Dank Immodium ging es am Folgetag zum Glück wieder viel besser. Da die Option auf weitere Erholung faktisch nicht bestand und im Laufe des Tages die Kräfte schrittweise zurückkehrten, haben wir am 3. Tag nicht nur die verlorene Stadt besichtigt, sondern schlussendlich die vorausgegangene Gruppe nach insgesamt 10 Stunden Marsch wieder eingeholt. Habe mich dabei etwas in Bundeswehr-Zeiten zurückversetzt gefühlt - danach ging es allerdings meinem Magen wieder bestens.

Ciudad perdida







Viele nasse Stufen (u ein Hund als Begleiter)
geschafft
 



















Die Belohnung waren die 2 Folgetage, die dann nur noch aus 3 bis 4 Stunden Wegstrecke bestanden. Auch das Wetter wurde deutlich besser: Erholung pur inkl. Schwimmen im Wasserfall und Fotoshooting mit einigen Indios!

Vor einer typischen Hütte


...mit Lollis und Toastbrot...
















Insgesamt war der Weg selbst das Ziel, die „ciudad perdida“ war schön, aber nicht absolut außergewöhnlich. Statt noch mehr zu schreiben, hier nun noch einige Fotos:











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