Aber starten wir mit dem vergangenen Wochenende: Da haben wir mit einigen Kollegen eine schöne Tagestour in die Semien Berge gemacht und dort auch die Gründerin von Kindu Trust (Kate Fereday Eshete) besucht, die dort eine kleine Dorfschule betreibt.
Die Landschaft war grandios, die Strassenführung hat den Adrealin Spiegel hoch gehalten und die Lebensverhältnisse auf dem Land sind prägend.
Nicht nur Autofahrer mögen die -noch- moderne Strasse |
unterwegs |
Grandiose Landschaft |
Gewohnter Anblick - auch in den Bergen |
Die Gebirgsstrasse |
Klassenzimmer - von aussen |
Klassenzimmer - von innen |
Kate (Mitte) mit Kindern und Kindu-Kolleginnen |
Auch viele der Kaffeemaschinen in den Cafes sind definitiv italienisch inspiriert.
Allerdings gibt es auch eine intensiv praktizierte äthiopische Kaffeekultur. In sog. Kaffee-Zeremonien wird der Kaffee offen geröstet, danach zerstampft und anschl. in einer Kanne auf einem kleinen Kohlegrill aufgekocht. Zusätzlich werden Räucher-Essenzen genutzt. Üblicherweise trinkt jeder Teilnehmer einer solchen Zeremonie drei Tassen, gut für den Kreislauf (anstatt Sport...).
Röstung... |
Start für die 1. Runde... |
Equipment |
So, nun zur Arbeit:
Während ich in den ersten zwei Wochen hauptsächlich mit Planungen für zukünftige Projekte (Biogastoiletten oder eine Bäckerei-Kooperative) beschäftigt war, stand in dieser Woche die Vorbereitung eines Teambuilding-Workshops auf dem Programm.
Da ich den Workshop moderieren sollte, musste ich mich auch erstmal in die Materie einarbeiten. Bisher hatte ich solche Veranstaltungen immer als Teilnehmer genossen.
Gestern war es dann soweit, mit sieben (englischsprachigen) Mitarbeitern haben wir einen Tag lang erarbeitet, wo es Verbesserungspotentiale gibt und wie die interne Zusammenarbeit noch verbessert werden kann. Nebenbei gab es einige Übungen und etwas Theorie. Dem Feedback nach zu urteilen kann ich nun eine weitere berufliche Option für die Zukunft bedenken...:-)
Der Seminarraum |
Gordischer Knoten |
Nach der Arbeit... |
Tanzeinlage |
Wie angekündigt will ich in diesem und den folgenden Posts ein wenig das „Innenleben“ einer kleinen Hilfsorganisation vorstellen: Heute beginne ich mit dem Sponsorship-Team, quasi dem „Kerngeschäft“ von Kindu Trust. Hier koordinieren zwei Mitarbeiter die Beziehungen zwischen Paten und gesponsorten Kindern.
Das Sponsorship-Team |
Aktuell werden gut 300 Kinder, gesponsort, von denen gut zwei Drittel direkt in Gondar leben, weitere Kinder kommen aus benachbarten Regionen.
Das Arbeit beinhaltet einerseits die Administration von neuen Patenschaften und dann die regelmäßigen Besuche der gesponsorten Kinder in ihren Familien oder (bei Waisen) in den Pflegefamilien.
In Kurzform werden neue Patenschaften wie folgt organisiert:
Potenziell bedürftige Kinder werden von kommunalen Einrichtungen an KinduTrust vermittelt. Die Familien dieser Kinder werden dann im Rahmen einer ausführlichen Erstaufnahme besucht. Wenn das primäre Bedürftigkeits-Kriterium (Armut) erfüllt ist, wird das Kind in die Warteliste aufgenommen.
Findet sich ein neuer Pate bzw. Sponsor, wird diesem (ggf entsprechend den speziellen Anforderungen des Paten) ein Kind zugeordnet. Es gibt zB Paten, die speziell ein behindertes Kind sponsorn möchten, andere Sponsoren wünschen sich Kinder ab oder bis zu einem speziellen Alter.
Die notwendigen Unterlagen bzw Informationen werden dann zusammengestellt und an das Londoner Kindu-Büro sowie den neuen Paten gesendet.
Mehr Zeit nimmt die laufende Betreuung der gesponsorten Kinder in Anspruch. Jedes Kind wird mindestens einmal pro Jahr besucht und anschl. wird ein ausführlicher Bericht inkl. Fotos für den Paten erstellt. Wenn die Kinder einen Brief für den Paten schreiben, wird dieser vom Sponsorship-Team ins Englische übersetzt. Das zusammengestellte „Pack“ wird dann an den Paten gesendet (und umgekehrt werden auch Briefe oder Geschenke des Paten an die Kinder weitergeleitet).
Ein weiterer Bestandteil ist die intensivere Betreuung von Notsituationen, zB wenn der zweite Elternteil verstirbt und eine Pflegefamilie gefunden werden muss (was hier gut funktioniert) oder wenn ein Kind plötzlich nicht mehr zur Schule geht (der Schulbesuch ist zwingende Voraussetzung für den Erhalt der Unterstützung).
Die Förderung der Kinder besteht aus einer finanziellen Unterstützung (umgerechnet ca 15 Euro pro Monat), Schulbesuchsunterstützung (insbesondere die obligatorischen Schuluniformen und ergänzende Übungsbücher werden von Kindu Trust gestellt) sowie die Bezahlung von notwendigen Arztkosten (jedes Kind wird zumindest jährlich ärztlich untersucht) und von berufsbildenden Trainings aus angesparten Fonds.
Für weitere Infos: http://kindutrust.org/child-sponsor/
P.S.: Oben rechts in diesem Blog findet Ihr einen Button, der mit meiner Fundraising-Seite verlinkt ist - das so einzubauen hat mich eine ca. Stunde gekostet, schaut also gerne mal vorbei...!
Sponsor-Report mit Foto |
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