Samstag, 3. August 2013
Äthopien I: Addis Abeba
Nach 10 Tagen in Afrika ist es Zeit für den ersten Post aus Gondar. Ich habe überlegt, ab sofort auf Englisch zu schreiben, aber da nach wie vor zwei Drittel der Blog-Zugriffe aus Deutschland kommen, bleibt es bei Deutsch (macht es einfacher für mich).
Äthopien war ursprünglich überhaupt nicht auf meiner Reiseliste. Da meine „Projektidee“ für Afrika darin bestand, eine Hilfsorganisation als Volunteer zu unterstützen, ergab sich zufällig über einen Freund der Kontakt zu „Kindu Trust“ in Gondar.
Das war ein Glücksgriff, denn hier konnten meine „Wunschliste“ komplett erfüllt werden: Ich wollte keinen von einer kommerziellen Agentur vermittelten Platz für Freiwilligenarbeit, ausserdem sollte die Arbeit natürlich sinnvoll sein und grundsätzlich war mir eine kleine Hilfsorganisation sympathischer als eine große Organisation. Da ich vermutlich kein allzu großes Talent als Kinderbetreuer oder Lehrer habe, war mir ein berufsnaher Einsatz auch lieb. Mehr zu meiner Arbeit bei Kindu Trust folgt dann in Kürze im nächsten Post...:-)
Kindu Trust ist eine britische Hilfsorganisation, die insbesondere in Gondar über Kinderpatenschaften den bedürftigsten Familien hilft und damit eine Perspektive bietet. Ein weiteres, neueres Standbein ist die Durchführung von Projekten zur Etablierung von kleinen Geschäften, die es den Beteiligten ermöglichen, selbstständig ein eigenes Einkommen zu generieren. In den kommenden Wochen werde ich die einzelnen Aktivitäten im Detail vorstellen.
Um die Unterstützung für Kindu Trust über meine konkrete Arbeit hinaus etwas auszuweiten, werde ich im nächsten Post auch eine Spendenoption einbauen. Dann freue ich mich, wenn viele meiner Leser durch eine Spende finanziell helfen.
So, nun zurück zu meinem Reiseauftakt:
Ohne Komplikationen bin über Kairo nach Addis Abeba geflogen. Die Abholung durch das Hotel hat (wie befürchtet) erstmal nicht funktioniert und ich stand früh morgens alleine in der Flughafenhalle. Um all den geschäftstüchtigen „Helfern“ zu entgehen, habe ich an einem der Hotelstände am Flughafen um Hilfe gebeten und mit ihrem Telefon mein Hotel angerufen. Statt der versprochenen 15 Minuten musste ich dann zwar noch eine Stunde warten, aber dann kam endlich der Fahrer und 20 Minuten später war ich im Hotel.
Addis Abeba ist nochmal eine andere „Qualität“ als asiatische oder südamerikanische Großstädte. Viele Strassen sind nicht geteert und da es momentan häufig (täglich!) regnet ist alles matschig. Meine neuen Trekkingschuhe haben sich gleich bewährt.
Es gibt sehr viele Cafes (auch mit gutem Kuchen!!) und gute Restaurants. Das Preisniveau ist für Europäer extrem günstig, eine gute Mahlzeit in primär von Einheimischen frequentierten Restaurants kostet max. 2 bis 3 Euro. In fast allen Cafes und Restaurants bekommt man sogar einen gedruckten Beleg, damit braucht man sich über die sog. „skin tax“ keine Sorgen zu machen.
Ansonsten gibt es in Addis nicht zu viel zu sehen, im interessanten Nationalmusem ist die Entstehung der Menschheit sehr gut nachgezeichnet ist. Lucy, der erste „Mensch“ wurde ja in Äthopien gefunden und ist seit gerade mal 2 Monaten wieder ausgestellt.
Für weitere Infos: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/fossil-lucy-kehrt-nach-aethiopien-zurueck-a-897607.html
Bemerkenswert ist die Gastfreundlichkeit der Menschen: Am ersten Abend habe ich in einer Kneipe ein Bier getrunken und dort zwei Männer am Nachbartisch gefragt, wo in der Gegend ein gutes Restaurant sei. Sie haben mich dann gleich begleitet, was sehr nett war. Natürlich bin ich davon ausgegangen, dass der Abend auf meine Rechnung geht, was ok gewesen wäre (Es ist in Äthopien unüblich, eine Rechnung aufzuteilen). Stattdessen haben die beiden darauf bestanden, mich einzuladen und einer hat mich dann auch noch im lokalen Minibussystem zurück zum Hotel gebracht. Das war mal ein guter Auftakt!
Dieser Post ist übrigens deshalb "fotoarm", weil ich in Addis (wetter- und sicherheitsbedingt) meine Kamera im Hotel gelassen habe.
Nach zwei Übernachtungen ging es dann früh Morgens mit einem Inlandsflug weiter nach Gondar. Es ist immer wieder erstaunlich, wie gut der (zumindest optische) Zustand der Flugzeuge auch in Entwicklungs- und Schwellenländern ist.
Diesmal klappte die Abholung am Flughafen durch den Leiter von Kindutrust perfekt und der Vormittag war ausgefüllt mit der Besichtigung meines sehr schönen Appartments, einer Stadtführung und der Vorstellung bei Kindutrust.
Alles weitere folgt dann in den nächsten Tagen!
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